Folgend wird der Nachlass von Heinz-Georg Glau und seine Zeit auf dem Fliegerhorst Uetersen ausgewertet.

Heinz-Georg Glau, geboren: 16. März 1918 in Puttgarden, Fehmarn, Kreis Oldenburg.

Der Nachlass, der im Oktober 2023 auf Ebay angeboten wurde, umfasste zwei Fotoalben mit einer Vielzahl an Fotos. Den Fliegerhorst Uetersen betrafen etwa drei Fotos. Ein Datum war bei den Bildunterschriften nicht erkennbar. Die Bezeichnung Fea 37, Flieger-Ersatz-Abteilung 37, ist allerdings eindeutig dem Zeitraum 01.04.1937 – 01.11.1938 zuzuordnen, denn nur in diesem Zeitraum führte der Verband diese Bezeichnung.           
Wie der folgenden Bildunterschrift zu entnehmen ist, begann Herr Glau auf dem Fliegerhorst Uetersen seine militärische Laufbahn. Er absolvierte als Rekrut im Alter von 19 Jahren in der Fea 37 seine Grundausbildung.

Rekruten am Bahnhof Pinneberg 1937
„Hier fing die „Umschulung“ an. Ich wurde „Drecksack“, „Spirale“, „Schnecke“ und noch allerhand mehr. „Neue“ für die „Fea 37“ am Bahnhof Pinneberg.“

Anschließend ist folgendes Foto zu sehen, das die Vereidigung zeigt. Aus unserem Archiv ist dieses Foto bereits bekannt und der Vereidigung am 20. November 1937 zugesichert.

Vereidigung auf dem Exerzierplatz am 20. November 1937.
Vereidigung am 20. November 1937 auf dem Exerzierplatz.

Neben den Fotos ist auch eine Ehrenscheibe in dem Album enthalten, die an ein Wettschießen erinnert. Beschriftet mit: „100 m stehend-aufgelegt Flg. Glau, 4./Fea 37“. Sie gibt damit Aufschluss über die weitere Zugehörigkeit des Flg. Glau zur 4. Kompanie. Er dürfte damit unter Kompaniechef Hauptmann Rathmann gedient haben.

Ehrenscheibe

Das letzte Foto, das eindeutig dem Fliegerhorst Uetersen zugeordnet werden kann, zeigt ein Gruppenfoto vor einem Eingangsbereich. Es ist bezeichnet mit „Stab Fea 37“, was irreführend ist, denn es ist kein Offizier ersichtlich. Da aber vornehmlich Unteroffiziere und Gefreite zu sehen sind, handelt es sich vermutlich um Stammpersonal der Fea 37. Bemerkenswert sind die zwei, vermutlich sogar drei, älteren männlichen Zivilangestellten. Ihre Funktion ist unbekannt. Sie könnten tatsächlich auf Stabsfunktionen des Stabes der Fea 37 hindeuten.   
Die Bildbeschriftung lautet weiter „Sind einige bei, die infolge Alkoholeinwirkung nicht mehr recht einwandfrei ihre Beine gebrauchen können.“

Gruppenbild Soldaten Fea 37

Anschließende Fotos zeigen Flieger Glau in Pardubitz. Dorthin wurde die Abteilung, später zum Regiment umgegliedert, im September 1939 verlegt. Vermutlich wurde er nach seiner Rekrutenzeit Angehöriger des Stammpersonals der Fea 37 und diente von 1937 bis 1939 auf dem Fliegerhorst Uetersen. Er schlug die Unteroffizier-Laufbahn ein, nahm am Uffz.-Lehrgang in Stade teil und wurde später mindestens Feldwebel. Es erfolgte der Einsatz in Frankreich, Russland, dabei im Kessel von Demjansk mit Verwundung, daraufhin Erhalt des Verwundetenabzeichens und Demjansk-Schildes sowie der Einsatz in Italien und abschließender britischer Gefangenschaft 1945.

Feldwebel Glau
Feldwebel Glau mit Verwundetenabzeichen und Demjansk-Schild.

Quelle: Nachlass Glau, Ebay-Auktion.

Kategorien: Allgemein

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